Juni 2006 - Juli 2006 - August 2006 - November 2006 - Oktober 2007 -
November 2007 - Dezember 2007 - 2008

Lovebirds:

Im Februar hatte ich Euch ja davon berichtet, dass unser China-Bülbül über die
Regenbogenbrücke ging ...

Danach war es so still in unserem Haus. Kein Geschrei und Gezeter -manchmal auch
Gesinge- mehr..., keiner, der uns mehr um die Ohren flog oder uns die Marmelade oder sonst
etwas klaute ..., keiner mehr, der sich um umherfliegende Insekten kümmerte ..., und ... und
... und.... Nicht einmal das Musikgedudel lenkte uns ab oder unterbrach wenigstens die Ruhe
... kurzum: es war nichts mehr so wie es war ...

Bis Mitte April haben wir versucht die Stille auszuhalten. Aber wenn man -wie ich- seit
45 Jahren nur Vogelgezwitscher der verschiedensten Vogelarten im Haus hatte, fällt das ganz
und gar nicht so leicht. Auch Bernd erschien diese neue Situation recht unerträglich.
Also beschlossen wir nach reiflicher Überlegung, uns ein Paar Agapornis (Unzertrennliche oder
auch Lovebirds genannt) anzuschaffen. Die große Voliere war schließlich noch vorhanden,
das Heim schnell eingerichtet und das Pärchen, aus einer großen sauberen Tierhandlung mit
wirklich geduldigem und kompetentem Fachpersonal ausgestattet, erhielt bei uns ein
wunderschönes Zuhause.

Unsere Lovebirds sind Schwarzköpfchen und sind im Herbst des vergangenen Jahres
geschlüpft. Das Männchen hat dieses grün/bunte Gefiederkleid und das Weibchen ist eine
Mutation in Blau/weiß. Die Beiden machen einfach alles gemeinsam - egal, ob fressen
(oft füttert er sie sogar, indem er Futter aus seinem Kropf auswürgt und ihr von Schnabel zu
Schnabel reicht), trinken, Unsinn, spielen, kuscheln, baden, Höhle einrichten, schlafen ... ja,
das machen sie auch
miteinander ;-). Nur Freiflug ... den hatten sie noch nicht,
denn sie sollten sich erst so richtig in Ruhe ihrem neuen Heim eingewöhnen.

Ende April fuhren wir also erstmal für drei Wochen in den Urlaub - wohlwissend,
dass unser Haushüter (er wohnt während unserer Abwesenheit in unserem Haus) auch diese
Beiden gut versorgen wird. Während dieser Zeit haben sich unserer Lovebirds aber offenbar
so gut eingelebt, dass das Weibchen gleich nach unserer Abreise die Schlafhöhle zu einer
Bruthöhle umfunktioniert haben muss - sie war jedenfalls die meiste Zeit kaum zu sehen,
berichtete unser Haushüter nach unserer Heimkehr. Aber so kurz nachdem sie bei uns
eingezogen sind? Das konnten wir uns nicht so recht vorstellen ... das wird sicher nichts -
sie werden wohl noch üben.

Auch wir sahen das Weibchen fortan nur gelegentlich - sie fraß, trank, badete, schleppte
noch immer Zweige in ihre Höhle. Hm ... irgendwie komisch fanden wir das alles schon,
warteten aber erstmal einfach noch ab, was ... ob überhaupt etwas, geschehen wird -
aber es wird schon nicht. Obwohl ... sooo sicher war ich mir da gar nicht.
Bernd meinte aber konsequent: "Da ist nichts!" Sicherheitshalber stellten wir dennoch
entsprechenden Futter hin, falls ... ja doch ... 
 
Seit der vergangenen Woche ist nun das Weibchen wieder überwiegend draußen -
bis auf nachts, da sind -wie immer- alle Beide in ihrer Brut-?/Schlafhöhle. Aber draußen
machen sie wieder alles gemeinsam - in erster Linie jedoch fressen sie, und das Weibchen
wird noch häufiger vom Männchen gefüttert. Sollten sie etwa doch??? Wir kamen ja nicht an
den Deckel der Brut-?/Schlafhöhle heran um einfach mal nachzuschauen, denn darüber war
das Gitter von der "Volierendecke".
 
Tags darauf waren eindeutig ganz leise Geräusche aus der Brut-?/Schlafhöhle zu hören,
die nicht von unseren Beiden stammen konnten - die waren draußen. Bernd und ich schauten
uns an ... Bernd nahm eine Zange zur Hand, schnitt das Gitter auf, lüpfte etwas den Deckel
... machte ihn gleich wieder zu und sagte fassungslos: "Mich haben eben zwei Augenpaare
angeschaut!!" Ich schaute ebenfalls - tatsächlich: zwei schon relativ große Küken!
 
Dabei machen sie noch gar keinen Lärm, obwohl sie der Größe nach jetzt schon fast drei
Wochen alt sein müssten (Anfang Juni muss demnach der von uns unbemerkte Schlupf
gewesen sein). Nur ein ganz leises Piepsen ist ab- und an zu vernehmen -
offenbar wenn einer der Altvögel füttert.

nach oben

Juni 2006

Wir schauen nun regelmäßig in den Nistkasten, denn es besteht leicht die Gefahr, dass die Elternvögel ihre Kinder misshandeln, ihnen die Federchen auszupfen, sie umbringen, sie nicht mehr füttern, so dass sie schließlich verhungern ... usw... usw... Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser!

Am 21.6. hatten übrigens unsere Altvögel ihren ersten Freiflug - eine dreiviertel Stunde etwa blieben sie draußen und flogen etwas schwerfällig umher. Klar, wo sollen sie auch bislang das Fliegen geübt haben ... Zumindest waren sie artig - unsere Lichtleitungen sind noch intakt, Pflanzen auch ;-). Und sie flogen selbständig wieder in die Voliere - schon der Kleinen wegen sicher ...


"Was wollen denn die schon wieder hier?!"


"In Deckung! Die Paparazzi sind wieder da!"


"Was meinst Du ... ob die Freitag etwa schon wieder gucken kommen?"


"Sie sind tatsächlich schon wieder da ... Hilfe, wo ist der Notausgang?!"

Juli 2006


"Und wir sind die stolzen Eltern."


"Hey! Wo bleibt Ihr denn?! Wir haben Huuuunger!!!!!"


"Jaja, Kinder ... ich komme ja gleich ... "


"Ach, die schon wieder ... ob die vielleicht was für uns zum Fressen haben?"


Papa muss erst sein tägliches Fitness-Training absolvieren ...

"Guck mal ... die Voyeure sind wieder da!"


Nach einer Weile meint Alpha Nr. 1: "Ich schau mal nach, ob die Spanner noch irgendwo da draußen sind"



"Jetzt drehen wir mal den Spieß um und gucken Beide zu euch raus!"

"Sieht hier ja alles recht interessant aus - wollen wir mal ... ?"

Doch Mama sagt: "Nee, nee ... husch, wieder rein! Seid mal noch nicht so vorwitzig!"

Etwa schon zwei Tage später wurden sie ständig von der Mama aus dem Nest gescheucht -
das war ein Gezoffe in der Brutbox, wenn sich vier Vögel "prügeln" .... Aber nachts durften
die Kleinen nach langem Hin und Her doch noch bei den Alten bleiben.

Papas Lektion zwei: "Wie knackt man Körnchen? Schaut genau zu ..."

 
Die Abnabelungsphase begann - das Sich-Wehren-Können-Lernen wurde nun offenbar geübt,
denn auch durch die Voliere wurden die Kleinen von ihren Eltern gejagt, wenn sie ihnen zu
dicht auf die Pelle kommen... Aber die Voliere ist ja groß genug zum Sich-Ausweichen.
 
"Hier oben habt ihr nichts mehr zu suchen!"

Wir hatten für die Kleinen dennoch zusätzlich eine kleinere Box (kleiner als die Brutbox der
Eltern) angebracht, damit sie sich ggf. mal zurückziehen können, wenn sie zu sehr
gescheucht wurden. Einige Male waren sie auch schon drin ... aber Vater kam und hat sie
wieder da 'rausgeschmissen. Also so ganz heimisch und vor allem sicher waren sie dort
drinnen jedenfalls auch nicht. 
 
Die beiden Altvögel hatten nun gleich nach dem Flügge-werden der Kleinen wieder viiiiel Zeit
fürs ausgiebige Schmusen und sich Paaren. Sicherheitshalber hatten wir das Nest in der
Schlafhöhle schon ausgeräumt und gereinigt. Aber die Mama fing schon wieder mit dem
Nestbau an. Also haben wir nun die Front vom Nistkasten entfernt (weil sie doch eigentlich
Höhlenbrüter sind), doch sie ließ sich bei ihren Aktivitäten nicht weiter stören -
außer ... durch ihre beiden Kinder.

nach oben

August 2006


Die Kleinen haben sich inzwischen wohl als Bruder und Schwester entpuppt. Jedenfalls durfte das kleine Weibchen mit den beiden Altvögeln in der nun offenen Kiste schlafen. Doch bis es endlich dazu kam, wurde die Kleine in dem Kasten arg vom brütenden Weibchen "verhauen", bis es ganz still irgendwo liegen bleibt (akineseähnlich). Dann durfte es dort auch über Nacht bleiben. Das kleine Männchen musste ganz und gar draußen bleiben - es wurde sonst von beiden Altvögeln attackiert.
So entwickelten sie sich ein bisschen zu Sorgenkindern, so dass wir Anfang August ganz und gar nicht beruhigt waren, als wir in den Urlaub fuhren. Aber wir haben unserem Haushüter entsprechende Instruktionen gegeben, worauf er achten muss. Und es kam wie es kommen musste, denn.... oh-oh-oh ..... die Lovebirds haben ihren Namen nicht zu Unrecht!
Da wir ja vor unserem Urlaub alles für den Nestbau Verwendbare aus der Voliere 'rausgenommen hatten, wollte die Mama dennoch ständig ein neues Nest im Schlafhaus bauen .... das ging doch nun aber nicht! So klaute sie halt den Kleinen die Kolbenhirse und das Grünzeug - schlichtweg alles, was man irgendwie zum Bauen gebrauchen konnte. Manfred, unser Haushüter, hat bald 'ne Krise gekriegt mit der Meute. Als wir aus dem Urlaub nachhause kamen, war inzwischen das Weibchen schon wieder emsig am Brüten. Es saß auf einem Gelege von acht(!) Eiern, allerdings gemeiner Weise jeweils ausgetauscht gegen - Plastikeier.
Nun mussten wir die Notbremse ziehen und schlussendlich die beiden Schlafkisten demontieren - samt "Gelege". Anfangs haben die Vier ziemlich dumm geschaut, dass das Nest weg ist ... aber nun schlafen sie nachts brav paarweise auf den Ästen. Der abendliche Streit, wer noch mit ins Nest darf..., der ist dadurch nun endlich vorbei.
Da unsere Süßen aber auch so richtige kleine (nee, eher große!) Dreckspatzen sind, hat Bernd im Laufe der Woche die Voliere rundum in der unteren Hälfte mit durchsichtigen Plastikscheiben versehen und auch ihre großen Futterbehälter gegen kleinere ausgetauscht. Sie badeten nämlich in ihrem mit Körnern gefüllten Futternapf - setzten sich rein ... und dann ging die Post ab, mit den Flügeln schlagen usw.. Das Gleiche machten sie unten am Boden in ihrem Streu! Oh, sie können mit diesem Gewusel dann das Zeugs wirklich weit durch die Gitterstäbe nach außen befördern. Aber nun ist Schluss damit - zumindest ist jetzt ein bisschen weniger Dreck ....
Die Viererbande kann inzwischen übrigens auch noch etwas sehr gut gemeinsam: "Kreischen" im Quartett - was das Zeug hält!! Doch zum Glück nie allzu lange. Aber früher oder später werden wir sie wohl in den Keller verbannen müssen, damit wir oben unsere Ruhe haben ;-). Naja, insgesamt gesehen haben wir das Lautsein bis jetzt nie so mitbekommen - im Gegenteil ... Aber es war ja auch kein Wunder: Mama war im Brutgeschäft und zugleich mit der Aufzucht der Kleinen beschäftigt, hatte also kaum Gelegenheit zum "Lärmen" - und Papa sowieso nicht. Der wollte immer nur ... naja, Ihr wisst schon ... die Geschichte mit den Bienchen und den Blümchen ... *schamhaft.grins*. Die Kleinen hatten ja nur ein zartes Stimmchen ... doch jetzt aber schöne kräftige "Quietsch-Organe". Mama auch - und sie hat nun auch die Ruhe dazu, sie zu benutzen, und Papa ... kann ja nun nicht mehr "rauf" und hat jetzt auch Zeit zum "Kreischen". Jaja, unsere Kleinen und ihre Eltern fühlen sich bei uns offenbar sehr wohl ... und es macht Freude ihnen zuzuschauen - vor allem den Kleinen, die mehr und mehr sicherer bei ihren Aktionen werden :-))).
Die Kleinen kuscheln viel zusammen und füttern sich gegenseitig. Natürlich gibt es auch häufig Zoff untereinander - aber nichts Ernstes. Das gehört bei diesen Vögeln halt mit zum Leben. Oh ja, die Bande ist seeehr fit.....
"Mama ... Papa ... - ich kooommeeee ....!"


Inzwischen genießen sie übrigens allesamt ihren täglichen Freiflug - aber nur abends unter Kontrolle (vorerst). Alle Viere fliegen munter im Schwarm von der Voliere durch die ganze Stube, Esszimmer, Küche (alles eine Einheit - ohne Zwischenwände also), sitzen oft auf dem Rand des TV's usw..
"Schatz, komm' runter ... der Film hat schon angefangen!"


"Du, der Kleine langweilt sich ... wir fliegen schon mal nachhause."


"Schön ruhig, wenn die Kinder schon schlafen ... "


Sie haben jetzt sogar einen kleinen Spielplatz auf der Voliere, den sie auch eifrig nutzen. Es ist wahrlich wieder Leben in der Bude....
Ach ja: Mama ist übrigens eine blaue Mutation und größer als Papa - sein Gefieder ist original wie alle Schwarzköpfchen. Die Kleinen tragen ihr Jugendkleid - original nach Papa. Nee, nicht ganz: kleine blaue Anzeichen hat das kleine Männchen im Schwanzgefieder. Aber nach einem 3/4 Jahr mausern sie total durch. Mal schauen, was dann dabei herauskommt. Ich denke, es wird sich nichts Wesentliches an den jetzigen Gefiederfarben ändern.


November 2006

Nach unserem Urlaub, den wir sowie die Lovebirds gut überstanden haben, bekamen sie
endlich wieder ihren Freiflug im Wohnraum.
Doch die Mama ... ja, sie kommt wirklich bald ins Heim ;-)! Sie reduzierte nämlich während
des Freifluges unsere hauswirtschaftlichen Utensilien beträchtlich: an einem Tag,
innerhalb von einer Stunde, hat sie in der Küche einen Teller, eine Tasse und ein Bierglas
vom Regal und vom Küchentisch "gehimmelt"! Ganz zu schweigen vom Beknabbern und
Abfetzen der Strukturtapete ... Selbst vor unseren Duroantikbalken in der Wohnstube machte
sie nicht halt.

Das Dumme ist nur, wir können in der Stube keine Tür schließen - da ist nämlich keine.
Denn Wohnstube, Esszimmer und Küche bilden eine Einheit ...
Bevor sie nun unsere Einrichtung ganz und gar zu Sperrmüll verarbeiten, haben wir die lieben
Geierchen für den täglichen Freiflug mitsamt ihrem Spielzeug und der Voliere ins
Schlafzimmer verbannt. Nach ihrer Freiflugzeit kommen sie natürlich wieder ins Wohnzimmer
- schließlich hat ja die Voliere schöne große Rollen zum Hin- und Herschieben.

Das Schlafzimmer müssen wir allerdings jedesmal vorher und hinterher ein wenig umräumen
- zusätzliches Spielzeug wird für die Geier angebracht, giftige Pflanzen kommen solange
raus, Zerbrechliches wird solange flach aufs Bett gelegt, eine Decke über die Betten muss
natürlich auch sein, denn -alles "Gute" kommt von oben ;-).

Den Vieren gefällt das aber offenbar ganz gut in der Schlafstube - denn jetzt sind sie ja zu
Acht. Eine Wand besteht nämlich aus einem Spiegelwandschrank. Die Viererbande war
anfangs jedoch ganz schön verdutzt, als sie sich im Spiegel sah *lach*.

Bernd hat sich leichtsinniger weise zuvor verpflichtet, lieber das Schlafzimmer öfter mal zu
tapezieren, als dass der Wohnbereich letztlich noch 'ne Räuberhöhle wäre. Und die Wände
einfach nur zu streichen, das würde bei uns nicht viel nutzen. Es ist ja ein Holzhaus -
da kann man wunderbar an allen Ecken und Enden nagen *grrr*.

Nun - zumindest ackerte die Mama schon fleißig auf dem tapezierten Jalousiekasten
unterhalb der Decke, wie die vielen Papierschnipsel auf dem Fußboden erahnen lassen.
Na, und die Gardinenstangen aus Holz sind natürlich auch sehr interessant ...

Als Bernd die vorherige Woche zum Einkaufen fuhr und mich unterdessen zum Training
brachte, hatten wir dummer weise zuvor vergessen, diese Rabenbiester in ihre Voliere zu
scheuchen. Das Resultat war dann, dass an der Türecke die Wand kräftig beknabbert und die
Tapete von ca. 10 cm² Fläche herunter geholt wurde. Was meint Ihr, wieviel kleine
Tapetenkrümelchen da auf dem Teppich herumlagen ....
Die kleinen Scheißer können sich zudem auch regelrecht an der Tapete festhalten -
und dann natürlich feste knabbern!

Allerdings ... Der Papa und die Kleine (Kona) machen so etwas
(noch ;-)) nicht - was für'n Glück! Aber der Kleine (Luci) übt zumindest schon. Der Schnabel
ist aber offenbar noch nicht kräftig genug um Schaden anzurichten. Nun ja - früh übt sich!

Wir müssen zukünftig einfach noch besser aufpassen und unbedingt solange im
Schlafzimmer bleiben, während die Lümmelchen Freiflug haben (denn den brauchen sie ja
schließlich). Sie haben nämlich nicht nur den Schalk im Nacken, sondern auch ganz viele
Flausen im Kopf.
So haben sie z.B. neulich, während ich tatsächlich nur mal eben ein paar Minuten nicht dabei
war, den Elefantenfuß (eine Blattpflanze) kräftig "zurück geschnitten" ;-).

Ab morgen dürfen sie jedenfalls ihre Runden im Garten fliegen - jawoll!!! ;-)
Tja, und Bernd ist nur noch verwundert, dass unsere Geier offenbar Nagetiere sind und keine
lieben Vögelchen. Nun - aber lieb sind se doch - und hergeben ... neee ... Dazu sind sie uns
alle Vier viel zu sehr ans Herz gewachsen!

Zu den weiteren Bildern -->

Oktober 2007 - Nachruf unserer Lovebirds


Unser Papa ist am 10.10.2007 viel zu früh über die Regenbogenbrücke gegangen.

Und dabei war er doch erst zwei Jahre alt ...


Offenbar hat er wohl die Mauser nicht überlebt. Er hatte zuletzt einen ganz kahlen, hellen Kopf. Als der Haushüter unserer Pflegeeltern ins Zimmer kam, lag Papa mit hochrotem Kopf leblos am Boden - da war er schon auf dem Weg ins Regenbogenland.
Unsere Mama kommt jetzt nur noch zum Futtern und Trinken aus ihrer Höhle - und um uns aus der Höhle zu verjagen, wenn wir mal drin sind, während sie gerade mal kurz draußen ist. Sie ist nun so traurig ... denn wir sind doch Unzertrennliche und leiden schwer, wenn einer von uns über die Regenbogenbrücke geht.

Aber unsere Pflegeeltern haben uns versprochen, dass sie sich darum kümmern werden, damit Mama hoffentlich bald wieder glücklich ist. So wird wohl Mama vorübergehend zu einer Partnervermittlung kommen, bei der sie sich einen neuen Mann aussuchen darf.
Natürlich haben wir unseren Pflegeeltern versprochen, dass wir unseren möglichen Stiefvater zusammen mit unserer Mama ganz lieb hier bei uns aufnehmen werden.
Jedoch unseren richtigen Papa, der stets ruhig und ausgeglichen war, werden wir alle nie vergessen.


Mama Luna,
Tochter Cona,
Sohn Luci
... und die Pflegeeltern Heidi und Bernd.

nach oben

November 2007

05.11. 'Heimbesichtigung'

Nachdem wir uns am Montag in der Papageien-Partnervermittlung telefonisch angemeldet haben, waren wir gestern mal dort und haben uns alles angeschaut.
Sooo viele Lovebirds in einer riesigen Flugvoliere .... - uiiiii, war das laut! Und alle waren auf Partnersuche! Echt niedlich.
Jedenfalls macht diese Agentur einen sehr guten Eindruck. Sie leben ausschließlich von Spendengeldern - daher wird auch Lunas Aufenthalt dort gar nicht teuer.
Die echten Kosten von 20 € entstehen nur für den 2. Vogel - also wenn Luna einen Partner gefunden hat und mit ihm wieder nachhause will.
Wie lange dieser Aufenthalt dauern wird ... Luna entscheidet. Es kann Tage, aber auch etliche Wochen dauern.
Naja, hoffentlich sucht sie sich einen jungen, gutaussehenden Mann aus, und nicht so'n ollen zerrupften Knacker. Denn Luna ist ja auch erst 2 Jahre alt.
Das älteste Schwarzköpfchen dort ist übrigens 18 Jahre alt. Aber ob er noch eine Partnerin beglücken ka
nn ..
Wir werden sehen - wo die Liebe hinfällt ...

08.11. Lunas Einweisung ins 'Heim'

Heute Mittag brachten wir nun unsere Luna ins "Heim"! Luna war ganz ruhig, hat die Pflegerin noch nicht mal gebissen, als sie aus dem Transportbehälter entnommen wurde. Tja, gewusst wie ..., denn uns beißt sie immer sehr heftig, wenn wir sie einfangen müssen, damit sie nach einem Tag Freiflug wieder zurück in die Voliere kommt ;-).
Zuerst wurde der Ring abgelesen, dann bekam sie zusätzlich noch einen großen Farbklecks auf die Brust - zur besseren Erkennung für die Pflegerin, ob Luna männlich oder weiblich ist.

N
ach einer kurzen Inaugenscheinnahme kam sie schließlich zu den anderen -zig Heiratswütigen in die große Flugvoliere.
Natürlich war Luna erstmal verblüfft: soooo viiiiiele Artgenossen ... Gleich wurde sie -wohl von einem Männchen- angemacht - doch ein weiteres Schwarzköpfchen hat das Männchen sogleich verjagt und ist diesem hinterher geflogen. Wahrscheinlich wird sich bei denen wohl was anbahnen?
Jedenfalls flog Luna nun zu einer anderen Sitzmöglichkeit und verbiss sogleich das neben ihr sitzende Rosenköpfchen, was entsetzt davon flog. Luna wechselte erneut den Platz und verhielt sich dort aber friedlich.

Zu gerne wäre ich noch ewig dort geblieben und hätte ihrem weiteren Verhalten zugeschaut ... Aber dann war unser Papageien-Partnervermittlungsvertrag fertig, und wir mussten ja schließlich auch wieder nachhause.
Ja, es ist schon ein komisches Gefühl ... dauernd frage ich mich seitdem wie es jetzt wohl Luna ergehen mag. Aber ich denke, sie wird sich dort inmitten all der anderen Vögel sicher sehr wohl fühlen. Denn schließlich sind es ja nun mal Schwarmvögel ... :)
Aber man merkt es hier zuhause schon sehr wohl, wenn jetzt plötzlich zwei Lovebirds fehlen - ist gleich weniger Leben in der Bude ;).
Die 'Kleinen' haben nach ihrem Freiflug dann in der Voliere sogleich Mamas erst gestern Abend noch mit alten Blättern und Rindenfasern 'dekorierte' Korkrindenhalbschale mit in Beschlag genommen, obwohl sie ja selber eine haben *grins*. Den ganzen Abend über haben sie gezwitschert und rumgetobt. Jetzt haben sie endlich 'sturmfreie Bude', denn jetzt können sie ungehemmt Lovebirds sein, ohne dass die Mama sie gleich auseinander scheucht.
Wer weiß, wann wir Luna wieder zurück bekommen. Gut Ding wird Weile haben ....

nach oben

06.12. Luna hat sich endlich verpaart!


Einen Tag vorm Nikolaustag bekamen wir überraschend von der Papageien-Partnervermittlungsagentur einen Anruf: Luna hat sich verpaart - wir können die beiden am nächsten Tag abholen!
Voller Spannung fuhren wir am nächsten Tag mit unserem Transportbehälter los. Was wird sie sich da bloß ausgesucht haben?!? Und ... sie hat sich ein nettes Schwarzköpfchen ausgesucht! Fast sieht Niko (wir nannten ihn gleich so, eben weil er am Nikolaustag zu uns kam) so aus wie zuvor der Papa.
Die freundliche Dame in der Agentur erzählte uns, dass sie in der Woche zuvor fünf Neuzugänge bekamen - und Luna hat sich sofort einen von denen ausgesucht. Geschmack hat sie ja .... Und wie verliebt die Beiden sind ... sie kuschelten sich selbst in der Transportbox ganz eng aneinander, so alt wollten sie sagen: 'Uns kriegt ihr nicht mehr getrennt!'.
So packten wir die Transportbox in ein dickes Handtuch, damit sich die Beiden nicht gleich bei der Kälte draußen was wegholen können.
Nun fuhren wir voller Spannung nachhause. Wie werden wohl die "Kleinen" den Neuzugang und die Mama behandeln - werden sie die Mama überhaupt wiedererkennen??!?
Zuhause angekommen stellten wir die Box erst mal mit geöffnetem Deckel in die Voliere, damit die Beiden selbst entscheiden können, wann sie sich aus ihrer vermeintlich sicheren Box ins neue Umfeld begeben wollen. Es dauerte auch wenige Minuten in denen sie, noch immer eng aneinandergeschmiegt, von der Box aus erst mal ihre neue Behausung begutachteten. Und die beiden "Kleinen" schauten neugierig von ihren Zweigen aus hinunter in die Box - frei nach dem Motto: was ist denn nun los???
Luna und Niko flogen gleichzeitig aus der Box - Luna fühlte sich sofort heimisch, kletterte bereits oben am Gitter entlang, während Niko erstmal den nächstbesten untersten Ast nahm. Natürlich haben die Kleinen sofort "gemeckert". Luci "erkannte" scheinbar sofort seine Mutter wieder, der er sich ja schon immer annäherte, seit er geschlechtsreif ist - sie ließ er zufrieden. Doch Niko wurden von den beiden Kleinen regelrecht bedrängt. Sowie er sich bewegte und den Käfig erkunden wollte, wurde er von den beiden "Kleinen" wieder "nach unten" auf seinen Ast gescheucht. Luna griff überhaupt nicht in das Geschehen ein - ignorierte die Situation völlig, dass ihr Partner in Bedrängnis geriet, völlig, näherte sich ihm auch überhaupt nicht mehr, sondern verhielt sich vollkommen ruhig und machte einfach nur "ihr Ding".
Zwar ist die Voliere sehr groß, und wir dachten, dass sie sich so halt anfangs in der Eingewöhnungsphase gut ausweichen könnten. Doch im Laufe des Nachmittags eskalierte die Bedrohung für Niko: er wurde nun von den "Kleinen" attackiert. Aber statt sich mal zu wehren, flüchtete er immer wieder vor ihnen durch die gesamte Voliere. Er wurde weder an den Futternapf noch an den Wasserbehälter gelassen. Nun ja, wir hofften aber, dass sie sich schon noch aneinander gewöhnen würden - jetzt sehen sie den Niko halt als einen Eindringling an, der hier nichts zu suchen hat. Aber die Attacken wurden immer heftiger, Niko schaffte es nicht mehr zu fliehen und wurden Richtung Boden gedrängt und von einem der "Kleinen" gehackt und am Flügel festgehalten. Das war für uns der Moment, in dem wir das Trenngitter einschoben, damit sich die Gemüter endlich mal wieder beruhigen und Niko vor allem auch mal futtern und trinken kann - was er dann auch ausgiebig tat.
Danach konnte er nun endlich sein neues Zuhause inspizieren, das jetzt allerdings durch die Trennwand nur noch halb so groß ist wie zuvor - aber immer noch sehr gut ausreichend für zwei Lovebirds. Nun kam auch Luna wieder zum Niko auf den Sitzast, und es wurde fortan gekniepelt und gekuschelt ohne Ende ... Beide zusammen schliefen sie dann nachts in ihrer Baumrindenhalbschale.
Auch die beiden Kleinen beruhigten sich wieder, behielten aber Sichtkontakt zu Luna und Niko, schliefen aber später dann auch eng aneinandergekuschelt in ihrer Bauumrindenhalbschale.
Am anderen Tag ließen wir noch immer die Trenngitter drinnen, damit Niko und Luna noch ein Weilchen ihre Ruhe haben. Am Nachmittag ließen wir die Kleinen frei im Raum umherfliegen, nahmen unterdessen in der Voliere die Trennwand heraus, damit Luna und Niko in der Voliere nun den gesamten Platz zur Verfügung haben, solange die Kleinen draußen sind. Doch die "Kleinen" ... sie machten zwar eine kurze Runde, aber waren fortan nur noch damit beschäftigt, mit ihren Schnäbeln durch das Gitter die beiden Altvögel zu attackieren - auch später dann durch das Trenngitter, als sie wieder in der Voliere waren. Durch das Gitter hinweg ist Niko mutig und attackiert zurück.
Am dritten Tag ... die Kleinen hängen überwiegend am Trenngitter und beobachten Luna und Niko im anderen Teil der Voliere, attackieren Niko durch das Gitter, sowie er in ihre Nähe, ans Gitter, kommt. Auch untereinander zanken sich die "Kleinen" jetzt sehr viel mehr als vorher. Aber nachts schlafen sie alle paarweise in ihrer jeweiligen Baumrindenhalbschale.
Ich glaube, die Lovebirds brauchen noch sehr viel Zeit um sich aneinander zu gewöhnen - falls sie sich überhaupt jemals aneinander gewöhnen werden ... Nun - warten wir es ab.

nach oben